Februar 2021
Von Norbert, Administrator PIEGA-Forum

So oder ähnlich hört man es von vielen, die mit dem Namen PIEGA konfrontiert werden. Jedenfalls ging es mir so. Dabei ist diese Aussage schlicht und ergreifend falsch. Denn würde sich PIEGA auf das Design reduzieren, könnte man in Horgen – dem Stammsitz der Firma – Werkstoffe nutzen, die einfacher zu bearbeiten sind.

Die Vorteile von Aluminium

Als PIEGA vor rund 20 Jahren die legendäre C40 präsentierte, rümpften viele Menschen die Nase, weil Aluminium als Gehäusematerial eingesetzt wurde. Dabei besitzt das Material grundsätzlich tolle Voraussetzungen, um daraus einen Lautsprecher zu bauen. Aluminium ist leicht, fest, hat eine relativ hohe innere Dämpfung und es lässt sich in nahezu jede beliebige Form bringen. Nicht grundlos wird Aluminium im Fahrzeug- und Flugzeugbau verwendet.

Mit diesem Material lassen sich somit sehr steife Gehäuse bauen, die wenig resonieren. Die hohe Festigkeit ermöglicht dünne Wände, was zu einem sehr guten Verhältnis zwischen Innen- und Außenvolumen führt. Ganz nebenbei können komplexe Formen realisiert werden.

Allerdings ist es nicht damit getan, im nächsten Baumarkt Aluminium einzukaufen und mit ein paar Nieten ein Gehäuse zusammenzubauen. Die Umsetzung von der ersten Idee bis zur Serienreife eines Aluminium-Lautsprechergehäuses dauert teilweise mehrere Jahre, verschlingt sehr hohe Entwicklungskosten und involviert Zulieferer aus verschiedenen Hightech-Bereichen. Kurz: Es ist ein sehr hohes Mass an technischem Knowhow erforderlich, um aus Aluminium einen guten Lautsprecher zu bauen.

Heute rümpft beim Werkstoff Aluminium keiner mehr die Nase im Lautsprecherbau. Mittlerweile sind einige der weltbesten Lautsprecher aus diesem Material gefertigt.

Aluminium kann mehr

Aluminium ermöglicht es, nicht nur „hübsche“ Lautsprecher zu bauen. So ist zum Beispiel die „rundliche Gehäuseform“ einer Aluminium-PIEGA kein Selbstzweck, um sich von anderen Herstellern abzusetzen. Diese Gehäuseform reduziert klangbeeinflussende stehende Wellen, die sich im Inneren einer jeden Lautsprecherbox bilden. Weiterhin bewirkt die „runde“ Formgebung eine hohe Festigkeit des gesamten Gehäuses. Denken wir dabei an Behälter, die hohen Druck aushalten müssen (Rohre, Kessel bis hin zu U-Booten). Aus Aluminium können somit technisch sehr anspruchsvolle Boxen gebaut werden, bei denen sich das schicke Design den technischen Erfordernissen unterwirft.

Mit der neu erschienenen Ace-Serie erfolgt bei PIEGA der Einstieg in die Welt der Alu-Modellreihen. Der Standlautsprecher der Serie, die Ace 50, ist ein schlanker, ja fast zierlicher Säulen-Lautsprecher, der aber „größer klingt“, als er aussieht. OK, man muss sich darüber im Klaren sein, dass auch die PIEGA-Technikcrew die Physik nicht aus den Angeln heben kann. Wer mit der Ace-Serie ein Rock-Konzert im 200-m²-Loft mit Livepegel hören möchte, wird enttäuscht. Aber wer in einem 20-25 m² Wohnzimmer Musik hört, wird mit der Ace 50 einen tollen „Spielpartner“ finden. Sie erreicht sehr tiefe Töne, die sauber konturiert und gut umrissen werden. Auf Grund ihrer Baugröße traut man ihr so viel Bass gar nicht zu. Die Stimmenwiedergabe ist von sehr hoher Neutralität und die Höhenwiedergabe wird enorm detailliert und ohne zu irritieren wiedergegeben. Übrigens – alle diese positiven Klangeigenschaften sind auch ein Verdienst des Gehäusewerkstoffes Aluminium.

Die Ace 50 ist ein perfekt verarbeiteter Lautsprecher, der sich optisch in nahezu jedes Wohnumfeld integrieren lässt. Darüber hinaus klingt sie toll und „macht wunderbar Musik“, die uns viele Jahre Freude bereiten wird. Spätestens jetzt begreifen wir, dass PIEGA nicht „nur“ Design-Lautsprecher bietet.

Zum Schluss: Hand auf’s Herz. Ganz nebenbei nehmen wir das feine Design im edlen Outfit doch gerne in Kauf – oder?

Musikalische Grüsse von Norbert,
der NUR seinen Ohren vertraut