Müssen High-End-Lautsprecher gross sein?

Räumen wir mit einem Vorurteil auf: Der Begriff High-End darf nicht an der Baugrösse eines Lautsprechers festgemacht werden. Natürlich sehen mannshohe Standlautsprecher beeindruckend aus und sind in der Regel in der Lage, hohe Lautstärken mit einem tiefen Bass zu reproduzieren. Allerdings wird dabei oftmals vergessen, dass Lautsprecher und der Hörraum zusammen „funktionieren“ müssen und bei sehr kleinen Räumen grosse Standlautsprecher nicht ihr optimales Potential entfalten können. Der Raum und der Lautsprecher unterliegen folglich einer unvermeidbaren Interaktion. Darum kommen wir in einem kleinen Raum mit einem kleineren Lautsprecher einfacher zum Ziel und mit hoher Wahrscheinlichkeit sogar zu einem besseren Klangergebnis. Bei der Wahl des Lautsprechers kommt es folglich ebenfalls auf die Grösse deines Hörraumes an.

Wie lässt sich High-End definieren?

High-End-Lautsprecher definieren sich in erster Linie über ihre Fähigkeit, uns alle Feinheiten der Musikwiedergabe so klar und präzise wie nur möglich zu präsentieren. Die Akustik des Aufnahmeraumes und die Betonung der Stimme der Sängerin lässt dich ein High-End-Lautsprecher hören. Du registrierst, wie die Mitglieder des Chores aufgestellt sind und nimmst feinste Klappengeräusche bei Blasinstrumenten wahr. Du kannst sogar unterscheiden, ob Stahl- oder Nylon-Saiten auf einer Gitarre gespielt werden. Und um genau dieses High End Musikerlebnis zu erreichen, muss der Lautsprecher perfekt funktionieren, selbst keine Fehler in der Wiedergabe machen und mit grösster Neutralität das elektrische Signal in ein akustisch-mechanisches Signal umwandeln.

Voraussetzung dafür ist, dass der Lautsprecher nach allen Regeln der Kunst konzipiert wurde. So ist die Materialwahl des Gehäuses enorm wichtig, um unerwünschte Gehäuseresonanzen zu minimieren. Die Frequenzweiche muss exakt auf die einzelnen Lautsprecher-Chassis abgestimmt sein und jedes einzelne Lautsprecher-Chassis muss über besondere Fähigkeiten verfügen, damit das elektrische Signal so wenig wie möglich verfälscht wird. Sichergestellt wird dies durch den entsprechenden Einsatz von hochwertigen Materialien, die sich jedoch im Preis niederschlagen. Aber ist deswegen nur ein teurer Lautsprecher ein High-End-Lautsprecher?

Muss High-End teuer sein?

Jein. Die technischen Vorgaben und der Einsatz von hochwertigen Materialien erfordern einen gewissen Preis. Allerdings gelten bei weitem nicht nur Lautsprecher mit einem 5-stelligen Preisschild als High-End.

Um den Begriff High-End zu verstehen, müssen wir uns eher in die Richtung bewegen, dass die Entwickler versuchen, den bestmöglichen Klang mit dem oftmals vorgegebenen Preisrahmen zu erzielen.

Unser Regallautsprecher aus der Einsteigerserie, die Ace 30, ist folglich ebenfalls ein High-End-Produkt. Denn die Entwicklung des Ace 30-Gehäuses, der Frequenzweiche und der Chassis weisen die Grenze des Machbaren in ihrem Preisgefüge auf. Wer noch wertigere und somit auch teurere Bestandteile wünscht, sollte sich die Regallautsprecher Premium 301 oder Coax 311 anhören und die Unterschiede selbst für sich herausspüren. Schlussendlich soll der Lautsprecher vor allem eines: ein hervorragender Musikgefährte sein, der die Vorstellungen des Käufers sogar übertrifft.

Dabei gilt zu beachten, dass sowohl mit einer Ace 30 als auch mit einer Premium 301 und Coax 311 in einem 15 m² „kleinen“ Raum ein unglaublich faszinierendes Hörerlebnis erreicht werden kann, sodass wir beim Musikhören eine Gänsehaut bekommen. Genau dann ist das Ziel der High-End-Wiedergabe erreicht – und dies, obwohl die Boxen einer anderen Preisgruppe angehören.

Zeigt sich High-End in Optik und Design?

High-End führt insbesondere im Bereich des Designs zu einer stark unterschiedlichen Betrachtung. So gibt es Nutzer, die nur auf das Design Wert legen und sich die gesamte Technik der Wohnraumgestaltung unterordnen muss. Die andere Nutzergruppe stellt ausschließlich das klangliche Endergebnis in den Vordergrund. Beide Nutzergruppen definieren ihre Hi-Fi-Anlage als High-End.

PIEGA hat sich hierbei zum Ziel gesetzt, Design und Soundqualität dieselbe Relevanz zuzuschreiben, denn für uns muss ein High-End-Lautsprecher auch optisch perfekt ins Wohnzimmer passen. Der Entwickler hat dabei den Auftrag, das „Angenehme“ mit dem „Nützlichen“ zu verbinden, wenn es beispielsweise um die Formensprache des Gehäuses geht. Die „rundliche Gehäuseform“ der aktuellen PIEGA-Alumodelle hat zwar durchaus technische Gründe, kommt aber durch ihre Ästhetik auch bei vielen Menschen sehr gut an.

Und: Über das Design und die Optik kann zumindest ein ganz kleiner Rückschluss gezogen werden, ob der Lautsprecherkonstrukteur sein Handwerk versteht. Denn hier kann der Entwickler seine Fähigkeiten beweisen, indem er alle Facetten des Lautsprecherbaus beherrscht und Design, Verarbeitungsqualität und das klangliche Ergebnis perfekt kombiniert.

Was also ist eine HiFi-High-End-Anlage…

An dieser Stelle sollte nun klarer sein, dass der Begriff „Hi-Fi-High End“ gar nicht so einfach zu definieren ist. Wenn man es sehr genau nimmt, darf „Hi-Fi-High End“ auch nicht nur auf den Lautsprecher reduziert werden. Der Begriff muss in einem Gesamtpaket gesehen werden, da es uns letztlich auf das klangliche Endergebnis ankommt. Dieses Gesamtpaket besteht ebenfalls aus der vorhandenen Elektronik, dem Lautsprecher, dem Raum, der Aufstellung und nicht zuletzt der Tonaufnahme.

Oder ganz einfach: Wenn eine todkranke Eva Cassidy „What A Wonderful World“ über unsere Anlage abgespielt wird und uns dabei ein eiskalter Schauer über den Rücken läuft, dann haben wir die wohl beste Erklärung für High End.