Die perfekte Playlist – so machts der Profi

Oktober 2021
von Stefan Leu

Einfach mal die Füsse hochlegen, behaglich auf dem Sofa lümmeln und dabei ein gutes Glas Wein geniessen; so lässt sich der Tag entspannt ausklingen. Nur eine Sache fehlt noch: die Musik! Doch was darfs sein? Ruhige Töne, Chill-out oder vielleicht doch etwas mehr Beat? Streamingdienste wie Spotify oder Tidal ermöglichen dir, passende Titel einfach auf Knopfdruck auszuwählen. Das Angebot an Playlisten fällt immer grösser aus, und man kann sich ziemlich lange durch mögliche Favoriten zappen, bis man auf die perfekte Playliste stösst. Stefan von PIEGA ist neben seiner Tätigkeit als Sales Experte auch Musikliebhaber, passionierter DJ und zuständig für die Zusammenstellung der PIEGA-Playlisten. Wir haben nachgefragt und wollten von ihm wissen, anhand welcher Kriterien er seine Tracks aussucht, worauf er besonders achtet und was für ihn eine perfekte Playliste ausmacht. Eines vorneweg: Hinter jeder Playliste steckt viel Arbeit und die Frage: Was passt?

4 Tipps zur perfekten Playlist:

Tipp #1: Intensives Nutzen beeinflusst deine Playlisten – wie Streamingdienste dank künstlicher Intelligenz deinen Geschmack erkennen

Dank cleverer Algorithmen kann die künstliche Intelligenz manchmal mehr von uns wissen als wir selbst. Streamingdienste arbeiten besonders stark mit dieser Technologie, um Geschmack und Nutzerverhalten so genau wie möglich erkennen zu können. Je mehr du streamst, umso genauer lässt sich ableiten, was dir gefallen könnte. Spotify arbeitet dabei mit den folgenden drei Hauptkomponenten:

  1. Fütterung des Algorithmus: Spotify erstellt für jeden seiner Nutzer ein sogenanntes persönliches „Taste Profile“. In diesem wird zusammengefasst welche Titel, Alben, Künstler, Playlists, Stilrichtungen und Podcasts gehört werden. Dadurch werden dir neue Songs oder Podcasts vorgeschlagen, die ganz nach deinem Geschmack sein sollten.
  2. Offene Augen und Ohren: Der Algorithmus liest und hört mit. Der Spotify-Algorithmus scannt das gesamte Netz andauernd nach Anhaltspunkten, um einen bestimmten Titel einschätzen zu können. Dafür bedient er sich an bestehenden Blog-Artikeln oder Kommentaren auf Websites und Social Media. Er analysiert jedes Feedback zu einem bestimmten Song, setzt es in Relation und erstellt ein exaktes Meinungsbild zu diesem Titel. Wie also ein Lied in der Netz-Community ankommt und ob es weiterempfohlen wird, erfährt Spotify innerhalb weniger Tage und verwendet diese Daten im Anschluss unter anderem dafür, die „Empfehlungs-Formate“ zu befüllen.
  3. Emotionen analysieren: Emotionen sind Teil der Analyse. Damit kann Spotify zwischen fröhlichen und traurigen Songs unterscheiden oder melancholisch klingende erkennen. Wenn jemand sich also auf einmal viele traurige Liebeslieder anhört, liefert Spotify Musikvorschläge, die in diese Richtung gehen. Zudem kann Spotify auch erkennen wann jemand vorzugsweise Musik hört und das Zuhause, mobil oder im Auto geschieht. Dieses Vorgehen kann hilfreich sein, da man sich somit nicht durch ein Repertoire von Millionen Songs durchzappen muss, sondern passende Songs vorgeschlagen bekommt. Bei Experten ist es jedoch nicht über alle Zweifel erhaben, denn jeder Nutzer verbindet höchstwahrscheinlich andere Gefühle mit einem bestimmten Song. Gleichzeitig spielen Erinnerungen oder die aktuelle Gefühlslage ebenfalls eine wichtige Rolle dabei, wie wir einen Song wahrnehmen.

Spotify betont, sich nicht nur auf KI-generierte Vorschläge zu verlassen. Der Plattform ist sehr wohl bewusst, dass sich unser Musikgeschmack nicht vollständig anhand von bestimmten Parametern und gesammelten Daten einordnen lässt.

Tipp #2: So erkennst du gut aufgelöste Musik

Soundqualität ist eine Frage des ausgewählten Anbieters, des Abos, welches man gelöst hat, der Preisstruktur und nicht zu vergessen: deiner individuellen Einstellungen. Viele Dienste bieten heute eine sehr hohe Qualität beim Streaming an, wie beispielsweise Tidal, Qobuz, Deezer. Ebenfalls hat Spotify mit der erweiterten Funktion „Spotify-HiFi“ noch für dieses Jahr verlustfreies Streamen in CD-Qualität angekündigt. Schaue dir in den „Einstellungen“ des jeweiligen Anbieters die Streaming-Qualität einmal näher an und schraube sie nach Bedarf für mobile Daten oder WLAN gleich selber hoch.

Wenn du mehr zum Thema verlustfreies Musikstreaming erfahren möchtest, empfehle ich dir dazu unseren Blogpost:

Soundqualität vs. Streaming

Tipp #3: Warm-up, Primetime, Cool-down: Tipps zur inhaltlichen Playlistengestaltung

Die Songauswahl ist eine individuelle Angelegenheit und eine Frage des persönlichen Geschmacks. Bei der Playlistengestaltung hilft mir hierbei meine langjährige Erfahrung als Musiker und DJ. Selbstverständlich hat sich in den letzten Jahrzehnten eine enorme Sammlung an Titeln angehäuft, die ich auch heute noch in die Gestaltung meiner Playlists miteinbeziehe. Ich mag Abwechslung in Stil und Geschwindigkeit und gestalte meine Playlists so, als seien sie ein „DJ-Set“ vor Publikum. Ob zum Dinner, Sonnenuntergang, Warm-up oder zur Party: Letztendlich geht es immer um das Wecken von Emotionen.

Tipp #4: Die richtige Länge und Stefans perfekter Playlisten-Mix

Die Länge einer Playlist ist natürlich variierbar und sollte passend zu Thema und Anlass gewählt werden. Sie darf gut und gerne vier Stunden andauern oder sogar noch länger sein. Für einen Apéro mit Freunden wähle ich gerne etwas „grooviges“. Beim Dinner mag ich es, wenn man die Musik im Hintergrund wahrnimmt und auch mal das eine oder andere Bein unter dem Tisch im Takt mitwippt 😊. Je später der Abend, umso mehr dürfen die Tracks animierend wirken und auf einen anschliessenden Besuch im Club vorbereiten. Denn was auf dem Dancefloor passiert ist niemals durch eine Playlist zu ersetzen – diese Magie liegt in den Händen des erfahrenen DJs.

Hier findest du meine Playliste, die ich passend zum Thema “Evening with Friends” erstellt habe:

PIEGA Playliste: Evening with Friends

Erfahre mehr über Stefan

Stefan Leu ist seit knapp 20 Jahren bei PIEGA und war in diversen Funktionen tätig. Er ist Sales Experte und leidenschaftlicher Musikliebhaber. Seine Nebentätigkeit als DJ lebt er auch im Unternehmen aus, er erstellt unsere Inhouse-Playlisten, wählt passende Testsongs für unsere Lautsprecher und sorgt für Stimmung bei internen Veranstaltungen.

Hier gehts zu all unseren Playlisten:

Spotify Tidal